Geschichtsverbund Thüringen
Arbeitsgemeinschaft zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Fr, 11.11.2016, 19.30 Uhr  |  Vortrag

Migration hat viele Gesichter: Die Antragsteller auf Ausreise aus der DDR

DR. RENATE HÜRTGEN (BERLIN)

 

In der aktuellen Debatte vergessen wir allzu oft, dass vor etwas über einem Viertel Jahrhundert auch in Deutschland Menschen auf der Flucht waren, um auf „halblegalem“ oder illegalem Weg von der DDR nach Westdeutschland zu gelangen. Zwischen 1945 und 1961 hatten dreieinhalb Millionen Menschen die DDR Richtung Westen verlassen. Nach der Grenzschließung am 31. August war dieser Weg versperrt, nur wenige wagten die sehr risikovolle Flucht über die zunehmend dichter werdende Grenze. Seit Mitte der 1970er Jahre stellten immer mehr DDR-Bürger einen Antrag auf Ausreise. Dies war zwar eine weniger gefährliche Möglichkeit, in den Westen zu gelangen, führte jedoch in den meisten Fällen zu erheblichen existenziellen Einschränkungen, auch zu Inhaftierungen.

Wer waren diese „Ausreiser“? Und warum wollten sie die DDR verlassen? Welche Vorstellungen hatten sie vom „Ankunftsland“ und wie erfüllten sich ihre Erwartungen? Welche Fragen wirft diese deutsch-deutsche Migration für unsere heutige Integrationsdebatte auf?

 

Beginn: 19:30 | Tourist-Information Weimar, Markt 10, 99423 Weimar | Teilnahme ist kostenlos

 

Ein Vortrag aus der Reihe „Migration und Flucht. Geschichten und Erfahrungen aus dem extremen 20. Jahrhundert“ der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Verbindung mit dem Förderverein Buchenwald e. V. und der Stadt Weimar.