Zum bundesweiten Tag der Archive am Samstag, 05. März 2022, stellt das Stasi-Unterlagen-Archiv Erfurt erstmals in der Stasi-Mediathek Dokumentenauszüge der OPK-Akte „Sonne“ digital vor.
In der sogenannten Operativen Personenkontrolle „Sonne“ wird die Vernehmung einer Familie zur geplanten Ausreise aus der DDR thematisiert. Einen Ausreiseantrag zu stellen und damit das Leben in der DDR hinter sich lassen zu wollen, bedeutete Mut aufzubringen. Die DDR-Geheimpolizei reagierte oft mit Schikanen, Willkür und Demütigungen. All das konnte zu weitreichenden Konsequenzen führen, die vor der Antragstellung nicht abzusehen waren.
Am Beispiel des „Gardinenkriegs mit der Stasi“ zeigt sich, welchen Maßnahmen Ausreisewillige ausgeliefert waren und welche Folgen dieser Wunsch nach Ausreise haben konnte.
Das Erfurter Stasi-Unterlagen-Archiv verwahrt rund 4,5 Regalkilometer Akten, etwa 1,7 Millionen Karteikarten sowie zahlreiche Fotos, Filme und Dias. Im Informations- und Dokumentationszentrum kann man sich umfassend zur Arbeit der DDR-Geheimpolizei informieren und hat gleichzeitig die Möglichkeit, sein Wissen einzubringen.
Leider können auf Grund der pandemischen Lage aktuell keine Archivführungen im Stasi-Unterlagen-Archiv durchgeführt werden.
Informationen zum Thema stehen ab Samstag, 5. März 2022 unter https://www.stasi-mediathek.de zur Einsicht bereit.

Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Erfurt
Petersberg Haus 19, 99084 Erfurt

Alrun Tauché, Leiterin Stasi-Unterlagen-Archiv Erfurt