Geschichtsverbund Thüringen
Arbeitsgemeinschaft zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

VOS – Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. – Gemeinschaft von Verfolgten und Gegnern des Kommunismus e.V.

Die Gründung der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) als parteipolitisch und konfessionell unabhängige Gemeinschaft ehemaliger politischer Häftlinge erfolgte vornehmlich durch die ersten aus sowjetischen Internierungslagern (Speziallagern) entlassenen politischen Häftlingen in Berlin-West. Ziel und Zweck der Gründung war die gegenseitige Hilfe und Unterstützung.

 

Nach der deutschen Einheit hatte diese Vereinigung in den neuen Bundesländern großen Zulauf. In Thüringen bildete sich am 18.08.1990 die erste Bezirksgruppe, am 09.02.1992 die Landesgruppe. In der Folge wurde ein Thüringer zum Bundesvorsitzenden gewählt. Im Jahre 2001 richtete die Landesgruppe in Erfurt, Warschauer Straße 14, eine Informations- und Begegnungsstätte ein, bestehend aus einem Büro und einem Versammlungsraum. Hier finden seither neben Versammlungen auch Beratungen von ehemaligen politischen Opfern, unabhängig von der Mitgliedschaft in der VOS, statt.

 

Nach wie vor werden diese Beratungen jeweils montags und donnerstags von 10.00 bis 14.00, aber auch nach telefonischer Vereinbarung durchgeführt.

 

Der Schwerpunkt unserer gegenwärtigen Arbeit liegt bei der persönlichen Betreuung reiseunfähiger Opfer, jedoch nicht über die Grenzen des Freistaates Thüringen hinaus. Ehemalige Thüringer, die inzwischen in anderen Bundesländern oder im Ausland wohnen, können uns telefonisch, schriftlich oder per Internet kontaktieren.

 

Der neue Untertitel »Gemeinschaft von Verfolgten und Gegnern des Kommunismus Förderungswürdige und gemeinnützigen Zwecken dienende Organisation – Gründung am 09.02.1950« unserer Vereinigung wurde auf unserer Generalversammlung vom 12.04.2014 in die Satzung aufgenommen. Gemäß §3(5) kann jedoch kein Bürger Mitglied der VOS werden, der zugleich durch Mitgliedschaft oder in anderer Form extremistische oder verfassungsfeindliche Parteien oder Organisationen unterstützt, die als solche vom Verfassungsschutz eingestuft werden.

 

Ab 1991 wurde durch die VOS unterhalb der Gefängnismauer der heutigen Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße der Grundstein für eine nachhaltige Erinnerungskultur gesetzt, indem den Opfern des Volksaufstandes vom 17.06.1953 stellvertretend für alle politischen Opfer der zweiten deutschen Diktatur des 20. Jahrhunderts eine öffentliche Gedenkstunde gewidmet wurde. Zunächst wurden wir dabei von der Stadt Erfurt, später von der Stiftung Ettersberg unterstützt.