Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Gedenkstätte Buchenwald
Als Erinnerungs- und Lernort befindet sich die Gedenkstätte Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar. Im dortigen Konzentrationslager hatten die Nationalsozialisten von Juli 1937 bis zur Befreiung am 11. April 1945 fast 280.000 Menschen aus über 50 Nationen gefangen gehalten. 56.000 von ihnen starben durch Zwangsarbeit, Folter und unzureichende Versorgung, oder wurden gezielt durch die SS ermordet.
Am selben Ort betrieb die sowjetische Besatzungsmacht von August 1945 bis Februar 1950 das Speziallager Nr. 2. Bei den über 28.000 Internierten handelte es sich vorrangig um lokale Funktionsträger der NSDAP, aber auch um Denunzierte und Jugendliche. Etwa 7.100 von ihnen starben – insbesondere im Winter 1946/47 – vor allem an den Folgen von Hungerkrankheiten.
Seit den 1950er Jahren baute die DDR in Buchenwald die größte deutsche KZ-Gedenkstätte auf. Die Existenz des sowjetischen Speziallagers wurde nicht thematisiert.
In den 1990er Jahren erfolgte die umfassende Neukonzeption der Gedenkstätte. Heute können Besucher neben den Außenanlagen mit historischen Gebäuden und Denkmalen vier Dauerausstellungen besichtigen:
– „Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945“
– „Überlebensmittel – Zeugnis – Kunstwerk – Bildgedächtnis“(Kunstausstellung zum KZ Buchenwald)
– „Sowjetisches Speziallager Nr. 2 1945 bis 1950“
– „Geschichte der Gedenkstätte Buchenwald“.
Die Internationale Jugendbegegnungsstätte bietet angemeldeten Gruppen umfangreiche Möglichkeiten zur intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte Buchenwalds.
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
Mittelbau-Dora steht exemplarisch für die Geschichte der mörderischen KZ-Zwangsarbeit und der Untertageverlagerung von Rüstungsfertigungen in der Phase des „Totalen Krieges“ ab 1943. Mehr als 60.000 Menschen mussten hier zwischen 1943 und 1945 Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten.
Heute ist Mittelbau-Dora ein europäischer Lern- und Gedächtnisort. Es können einzelne historische Gebäude, bauliche Relikte, Denkmale sowie die Dauerausstellung „Konzentrationslager Mittelbau-Dora 1943-1945“ besichtigt werden.