Geschichtsverbund Thüringen
Arbeitsgemeinschaft zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Fr, 28.10.2016, 19.30 Uhr  |  Vortrag

Deutsche Flüchtlinge aus NS-Deutschland nach 1933 insbesondere in den USA

PROF. DR. CLAUS-DIETER KROHN (HAMBURG)

 

Zwischen 1933 und 1945 flohen etwa 500.000 Menschen aus demnationalsozialistischen Herrschaftsbereich oder wurden vertrieben – darunter die kulturellen Eliten der Weimarer Republik und die soziale Mitte der Gesellschaft. Ungeachtet dessen wurden sie – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nirgendwo mit offenen Armen empfangen. Oft waren sie gezwungen, fernab der Heimat ein schwieriges Dasein unter oft auch wirtschaftlich prekären Verhältnissen zu fristen. Dennoch versuchten Schriftsteller und Dichter wie Thomas und Heinrich Mann, Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger oder Anna Seghers, Politiker wie Rudolf Breitscheid, Willi Münzenberg oder Willy Brandt, dem Nationalsozialismus auch aus dem Exil Widerstand entgegenzusetzen. Nicht wenige bezahlten das mit ihrem Leben, andere – unter ihnen Kurt Tucholsky, Stefan Zweig oder Ernst Toller – begingen aus Verzweiflung Selbstmord.

Etwa ein Viertel der deutschen Emigranten fand in den USA Zuflucht, dem damals wichtigsten Einwanderungsland mit beispielhaften und transparenten Immigrationsbestimmungen. Sie stehen im Mittelpunkt des Vortrages.

 

Beginn: 19:30 | Tourist-Information Weimar, Markt 10, 99423 Weimar | Teilnahme ist kostenlos

 

Ein Vortrag aus der Reihe „Migration und Flucht. Geschichten und Erfahrungen aus dem extremen 20. Jahrhundert“ der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Verbindung mit dem Förderverein Buchenwald e. V. und der Stadt Weimar.