Geschichtsverbund Thüringen
Arbeitsgemeinschaft zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Sa, 21.04.2018, 09.15 Uhr  |  Tagesseminar

Tagesseminar »Das lange Ende des ersten Weltkriegs: Europa zwischen gewaltsamer Neuordnung und Nationalstaatsbildung«

Mit dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 wurden die Kampfeshandlungen an der Westfront des Ersten Weltkrieges eingestellt. Doch nicht überall war der Krieg damit zu Ende. Der Zerfall des Russischen Imperiums, der Habsburgermonarchie und des Osmanischen Reiches hatte kriegerische Auseinandersetzungen in den Jahren nach dem proklamierten Ende des Ersten Weltkriegs zur Folge. Bürgerkriege, Revolutionen, Grenzkonflikte, Vertreibungen, Pogrome und die Entfesselung ethnischer Konflikte begleiteten im östlichen die Gründung neuer Nationalstaaten. Das Tagesseminar möchte diese Nachfolgekonflikte des Ersten Weltkrieges und den Zerfall der europäischen Imperien betrachten und 1918 als historische Zäsur in Frage stellen. Dabei wollen wir sowohl die historischen Ursprünge der Konflikte sowie die unterschiedlichen Wege der Nationalstaatsbildung in den Blick nehmen. Abschließend wollen wir darüber nachdenken, inwieweit der Erste Weltkrieg und seine Nachfolgekonflikte die audiovisuellen Traditionen verändert haben und als Geburtsstunde neuer Formen von Gewalt anzusehen sind, die konstitutiv für das 20. Jahrhundert als ein ›Zeitalter der Extreme‹ wirkten.
 

Programm

9:15 Uhr Begrüßung und Einführung
Franz-Josef Schlichting (Landeszentrale für politische Bildung Thüringen) und Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller (Stiftung Ettersberg)

9:30 Uhr »Kriege und Konflikte als Erbe des Ersten Weltkrieges«
Prof. Dr. Robert Gerwarth (Centre for War Studies, University College Dublin)

10:30 Uhr »Deutschland«
Dr. Mark Jones (Centre for War Studies, University College Dublin)

11:30 Uhr Kaffeepause

12:00 Uhr »Polen und die Ukraine«
Dr. Jochen Böhler (Imre Kertész Kolleg Jena)

13:00 Uhr Mittagspause

14:00 Uhr »Jugoslawien«
Dr. Sabina Ferhadbegović (Friedrich-Schiller-Universität Jena)

15:00 Uhr Kaffeepause

15:30 Uhr »Türkei«
Dr. Dennis Dierks (Friedrich-Schiller-Universität Jena)

16:30 Uhr »Die audiovisuellen Erinnerungsorte des Ersten Weltkriegs«
Prof. Dr. Gerhard Paul (Universität Flensburg)
 

Im Anschluss besteht noch die Möglichkeit, an einer Führung durch die Dauerausstellung in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße teilzunehmen.
 

Die Teilnahme am Tagesseminar ist nur nach Anmeldung möglich. Anmeldungen nimmt Andrea Bloßfeld von der Landeszentrale entgegen.
 
eine Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen